Fritz Streletz, Generaloberst a.D.

Die Militärdoktrin der DDR als Teil der Militärdoktrin des Warschauer Vertrages

 

 

Viele Unwahrheiten, Lügen und Verleumdungen wurden in den letzten 20 Jahren über die DDR veröffentlicht.

Stasi, Schießbefehl, Mauertote, Doping und andere Schlagworte des Kalten Krieges sind die Hauptaussagen über die DDR.

Kaum ein Historiker hat sich bis heute mit der Militärpolitik der DDR beschäftigt. Eine wahrheitsgetreue Beurteilung der Friedenspolitik unseres Staates hätte zu der Einschätzung "Unrechtsstaat" nicht gepasst.

Es sei mir gestattet, einige Gedanken über die "Militärdoktrin der DDR" nochmals ins Gedächtnis zurück zu rufen.

In meinen Darlegungen beziehe ich mich nur auf Maßnahmen, Tatsachen und Fakten an denen ich mitgearbeitet bzw. die ich persönlich in meinen 3 Funktionen als

- Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef des Hauptstabes der NVA

- Stellvertreter des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte des 

  WarschauerVertrages

- Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates der DDR

praktisch erlebt habe.


1. Einige allgemeine Bemerkungen zur Militärdoktrin



Im Warschauer Vertrag verstanden wir unter Militärdoktrin:

Leitsätze der Partei- und Staatsführung


- die ausgehend von einer gründlichen Analyse des potenziellen Gegners

- d.h. der Bedrohungsanalyse und

- des politischen und militärischen Charakters eines möglichen Krieges

- sowie der Bestimmung der eigenen Ziele in diesem Krieg

o die Struktur, die Hauptbewaffnung, die politische Motivation

o die Grundsätze der Ausbildung und

o die Aufgaben der Streitkräfte

langfristig festzulegen.



Des weiteren beinhaltete die Militärdoktrin die Auffassungen und Maßnahmen der Partei und Staatsführung


- für die Vorbereitung der Partei- und Staatsführung auf den Verteidigungszustand

- der Bevölkerung- Zivilverteidigung und

- der Wirtschaft und des Territoriums ( Infrastruktur)

auf einen möglichen Krieg.

In unserem Militär-Lexikon wurde die Militärdoktrin in Kurzfassung wie folgt formuliert:

"MD, die in einem Staat bzw. einer Militärkoalition herrschenden sozial- politischen und militär- technischen Ansichten über Charakter, Abwehr, Vorbereitung und Führung möglicher Kriege".

Im Sinne dieser Begriffsbestimmung hat jeder Staat, der Streitkräfte unterhält, Leitsätze für seine Militärpolitik.

Dabei ist es unerheblich ob dafür als Oberbegriff

- Militärdoktrin

- Bush-Doktrin wie in den USA

- Verteidigungspolitische Richtlinien wie in der BRD oder

- andere Begriffe verwendet werden


2. Die Militärdoktrin der DDR

Die DDR - Militärdoktrin war in der Mehrzahl ihrer politischen und militärischen Leitsätze mit der sowjetischen Militärdoktrin deckungsgleich.

Dafür gab es aus militärischer Sicht vorrangig 2 Gründe:

1. Die DDR hatte niemals strategische Waffensysteme und sie hatte niemals die Verfügungsgewalt über Kernwaffen.

Sie hatte keine schweren Bomberfliegerkräfte und keine schweren Überwasserkräfte bzw. U-Boote.

Was die Kernwaffenverfügungsgewalt betrifft, so gehörte die DDR zu den entschiedensten Verfechtern eines "Kernwaffensperrvertrages" und zu dessen Erstunterzeichnern.

2. Bei einen solchen wichtigen Leitsatz der sowjetischen Militärdoktrin

"Jeder Aggressor ist auf seinem eigenen Territorium zu vernichten"

konnte das für die DDR auch nicht anders sein. Es ging darum, im Falle einer Aggression die Kampfhandlungen sofort auf das Territorium des Gegners zu verlagern.

Allein diese beiden Faktoren waren wichtige Grundlagen für die Übereinstimmung unserer militär-politischen Ansichten und Aktivitäten mit denen des Warschauer Vertrages.

Unabhängig von der weitestgehenden Übereinstimmung in den Grundfragen zwischen der sowjetischen bzw. der Militärdoktrin des Warschauer Vertrages und der Militärdoktrin der DDR gab es einige Besonderheiten , die wir, als DDR, bei unseren militär- politischen und militär-technischen Maßnahmen berücksichtigen mussten, und die sich in unserer Militärdoktrin wiederspiegelten.



Gestatten Sie mir kurz auf einige dieser Probleme einzugehen.

1. Die Militär- geografische und Militär-strategische Lage der DDR

Die DDR wäre im Kriegsfall Aufmarsch - und Durchmarschraum von großen Teilen der 1.strategischen Staffel der Vereinten Streitkräfte und im erheblichen Ausmaß Frontzone geworden.

Daraus folgt: Die  territoriale Verteidigung und  die operative Vorbereitung des Territoriums der DDR als möglichen Kriegsschauplatz waren zwei erstrangige Faktoren für die Organisation der Landesverteidigung unseres Staates.

Die DDR hatte die Verpflichtung übernommen, unter allen Lagebedingungen, die Operationsfreiheit der 1. strategischen Staffel zu gewährleisten.

Deshalb mussten in Friedenszeiten alle Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden.

2. Weiterhin musste unsere MD die Rolle und die spezifischen Aufgaben der Grenztruppen an der Staatsgrenze zur BRD und zu Westberlin Berücksichtigung finden

Entsprechend der Vorgaben aus Moskau gab es an diesen Grenzen - eine militärische Grenzsicherung.

An der Westgrenze waren es annährend 30.000 Mann, an der Berliner Grenze rund 10.000 Mann. Militärisch gesehen waren es 3 Divisionen.

Für diese Kräfte mussten die Aufgaben

- für die Friedenszeit und

- für den Verteidigungszustand

konzipiert werden.

 

Es war einmalig im Warschauer Vertrag, dass die Grenztruppen dem Verteidigungsminister unterstellt waren. Bei allen Umständen der Grenzsicherung sollten wir berücksichtigen:

 

Von unserer Grenze ist nie eine Gefahr für den Frieden ausgegangen !

3. Eine weitere Besonderheit bei der Organisation der Landesverteidigung waren die Kampfgruppen der Arbeiterklasse

Auch hier mussten für

- die annährend 80.000 Angehörige der Kampfkräfte und

- die rund 100.000 Angehörigen der Sicherungskräfte

die Aufgaben im Frieden und die zu erwartenden Aufgaben im Verteidigungszustand bestimmt werden. Durch die Übernahme des größten Teils der Sicherungsaufgaben auf dem Territorium der DDR (Brücken, Kasernenanlagen usw.) konnten sich die Divisionen der Westgruppe und der NVA vorrangig auf die Erfüllung ihrer Gefechtsaufgaben orientieren.

4.Unsere Militärdoktrin musste auch das Führungssystem der DDR im Verteidigungszustand berücksichtigen

Bekanntlich lagen unserem Führungssystem u.a.

- die 7 Bevollmächtigten

- die 15 Vorsitzenden der BEL sowie

zu Grunde.

Die Mitglieder dieser Führungsgremien mussten im Frieden auf die möglichen Aufgaben im Verteidigungszustand vorbereitet werden.

Dieser Zielstellung dienten vorrangig die 3 zentralen Ausbildungsmaßnahmen des Nationalen Verteidigungsrates

- Meilenstein mit den leitenden Kadern der Partei- und Staatsführung mit 120 bis 

  130Teilnehmern

- Meisterschaft mit den Mitgliedern der BEL 130 -150 Teilnehmer

- Mosaikstein mit den leitenden Kadern der Blockparteien und den Massenorganisationen 80

 -100 Teilnehmer

Die in der Regel im 2 Jahres-Rhythmus durchgeführt wurden.

Eine der Hauptaufgaben dieser Schulungsmaßnahmen bestand darin

- die verantwortlichen Kader auf ihre möglichen Aufgaben im Verteidigungszustand    

  vorzubereiten und sie, soweit wie möglich zum Kriegsbezogenen Denken und handeln zu

  befähigen.

5. Nicht zuletzt, mussten bei allen militär - politischen und militär- technischen Aktivitäten

- die Anwesenheit der Westgruppe der Sowjetarmee
- mit ihren 18 Divisionen
- den 350 - 400.000 Soldaten

mit der modernsten Bewaffnung, einschließlich Kernwaffen auf dem Territorium Berücksichtigung finden.

Sicherlich könnten noch eine Reihe anderer Probleme angeführt werden, die in der Militärdoktrin der DDR ihren Niederschlag finden mussten.

Nicht erwähnt sollte auch folgende Tatsache bleiben:

Zigtausende Bürger der DDR haben freiwillig in ihrer Freizeit ohne wesentliche materielle Vergünstigungen umfangreiche Leistungen für die Landesverteidigung erbracht.

Das betraf unter anderem

- die Kampfgruppen der Arbeiterklasse

- die Zivilverteidigung

- die Spezialformationen der einzelnen Ministerien

- die freiwilligen Helfer der Deutschen Volkspolizei und der Grenztruppen

- die Gesellschaft für Sport und Technik

um nur einige zu nennen.

Das ist ein sichtbarer Beweis dafür, dass die Landesverteidigung der DDR ein gesamtgesellschaftliches Anliegen war.

Noch eine Bemerkung sei mir gestattet:

Alle Maßnahmen der Landesverteidigung wurden auf der Grundlage der Direktiven aus Moskau und der Beschlüsse des NVR der DDR in enger Abstimmung zwischen

- dem Minister für Nationale Verteidigung
- dem Minister für Staatssicherheit
- dem Minister des Innern und Chef der deutschen Volkspolizei
  organisiert und realisiert.


Schlussfolgernd zur Militärdoktrin möchte ich jedoch unterstreichen:
Wie ein roter Faden zogen sich in unserer Militärdoktrin die beiden Grundforderungen:


1. Die gesamte Militärpolitik und alle militärischen Aktivitäten haben der Erhaltung und

    Festigung des Friedens in Europa zu dienen

2. Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen.


3. Die Verteidigungsdoktrin des Warschauer Vertrages

Nach langjähriger Vorbereitung wurde am 27.Mai 1987 in Berlin auf der Tagung des

Politisch- Beratenden Ausschusses des Warschauer Vertrages die Verteidigungsdoktrin des

Warschauer Vertrages beschlossen.

Die höchsten Representanten des Warschauer Vertrages hoben hervor dass die entwickelten

Waffen von unerhörter Zerstörungskraft ein neues Denken, ein neues Herangehen an die

Fragen von Krieg und Frieden an die Abrüstung und die anderen komplizierten globalen und

regionalen Probleme erfordern.

Man war sich darüber im klaren:

In einen Kernwaffenkrieg würde es weder Sieger noch Besiegte geben.

Nach der Annahmen der neuen Militärdoktrin des Warschauer Vertrages gab es die grundlegende Veränderung

- das von der Absicht den Aggressor auf seinen eigenen Territorium zu vernichten
  Abstand genommen wurde.


Satt dessen bestand die Aufgabe darin

- die Unantastbarkeit der Grenzen zwischen NATO und Warschauer Vertrag zu garantieren,

- aktive und standhafte Verteidigungshandlungen durchzuführen und

- den Aggressor in Grenzgefechten und Grenzschlachten zu vernichten.

Will man diese Verteidigungsdoktrin des Wartschauer Vertrages charakterisieren, so könnte man sie in 5 Punkten zusammenfassen.

1. Das Hauptziel der Militärpolitik ist die Erhaltung des Friedens und die Verhinderung des Ausbruchs eines Krieges

2. Die Staaten des Warschauer Vertrages stellen keine territorialen Forderungen an andere Staaten

3. Keine Nation, kein Staat wird als Feind betrachtet

4. Die gesamten Streitkräfte des Warschauer Vertrages werden nur auf Verteidigungshandlungen ausgerichtet

5. Die Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages werden
- niemals einen Krieg beginnen
- niemals als erste Kernwaffen einsetzen.

Durch die Annahme dieser neuen Verteidigungsdoktrin hat der Warschauer Vertrag, das sozialistische Militärbündnis ein Beispiel gegeben wie komplizierte internationale politische, militär-politische und militärische Fragen im gegenseitigen Einvernehmen auf friedlichen Wege gelöst werden können.

Gleichzeitig wurde in BERLIN beschlossen:

"DIE STAATEN DES WARSCHAUER VERTRAGES BIETEN DER NATO AN, DIE MILITÄRDOKTRIN BEIDER BÜNDNISSE ZU VERGLEICHEN;UM MISSTRAUEN ABZUBAUEN UND WEGE ZUR GEMEINSAMEN FRIEDENSSICHERUNG ZU SUCHEN"

Leider wurde auch dieser Vorschlag von der NATO abgelehnt.

Keinen von diesen 5 von mir genannten Punkten finden wir in der amerikanischen Militärstrategie oder den militär-politischen Leitsätzen der Bundeswehr wieder.

Dafür aber solche Aggressions - Begriffe wie: Präventiv- Krieg ,Enthauptungsschlag,
Nuklearer - Erstschlag usw.

Auch für die Bundeswehr gilt: Deutschland wird am Hindukusch verteidigt.

Noch eine abschließende Bemerkung zur Verteidigungsdoktrin des Warschauer Vertrages.

Es geht nicht darum, in Nostalgie zu verfallen, sondern um der historischen Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen.

Die Armeeführung der DDR, insbesondere der damalige Verteidigungsminister Armeegeneral Heinz Keßler und der Hauptstab der NVA haben aktiven Einfluss auf den Inhalt dieser neuen strategischen Ansichten genommen. Schließlich hatten wir zur NATO, zur BRD, eine Grenze von 1.378 km, und zum NATO- Stützpunkt Westberlin eine Grenze von 161 km.

Die größten Truppen-Konzentrationen befanden sich auf dem Territorium beider deutscher Staaten.
Im Falle einer bewaffnetten Auseinandersetzung wäre das Territorium beider deutscher Staaten von der ersten Stunde an Frontgebiet geworden.

Eine Trennung zwischen Front und Hinterland hätte es nicht gegeben.

Uns, den sozialistischen Militärs war klar, dass ein möglicher Krieg auf dem Westeuropäischen Kriegsschauplatz, Millionen von unschuldigen Zivilisten das Leben kosten würde, und unheimliche Zerstörungen mit sich bringen würde.

Deshalb sahen wir unsere Hauptaufgabe in der Kriegsverhinderung.

Das bei uns auch auf dem Gebiet der Militär-Politik Wort und Tat übereinstimmten, wir in unserer praktischen Tätigkeit die neue Verteidigungs-Doktrin umsetzen, möchte ich an 2 Beispielen veranschaulichen.

1. Bereits 8 Wochen nach der Annahme der neuen Verteidigungsdoktrin wurden auf Befehl des Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates Erich Honecker, die 3 Ausbildungsmaßnahmen

- Meilenstein
- Meisterschaft und
- Mosaikstein

durchgeführt.

Über 300 leitende Kader der Partei- und Staatsführung sowie der Gesellschaftlichen Organisationen wurden mit den wichtigsten Inhalt dieser Doktrin vertraut gemacht und die notwendigen Schlussfolgerungen für die Landesverteidigung daraus abgeleitet.
Bei der Auswertung dieser Schulungsmaßnahme forderte der Vorsitzende des NVR

"Jeder Fussbreit unseres Territoriums muss hartnäckig und aktiv verteidigt werden".


2. Am 21. Januar 1989 faßte der NVR folgenden Beschluss:

- Die NVA einseitig um 10.000 Mann zu verringern

- 6 Panzer-Regimenter aufzulösen

- 600 Panzer zu reduzieren, die für volkswirtschaftliche Zwecke umgerüstet oder verschrottet

  werden
- 1 Fliegergeschwader aufzulösen und 50 Kampfflugzeuge außer Dienst zu stellen

- Gleichzeitig eine Reduzierung der Ausgaben für die nationale Verteidigung um 10%  

  vorzunehmen.
- Die Reduzierungsmaßnahmen bis Ende 1990 abzuschließen und die Struktur der NVA auf

  einen noch strikteren Verteidigungscharakter umzugestalten



Diese beiden Beispiele dokumentieren anschaulich das Bestreben der Partei und Staatsführung

die neue Verteidigungsdoktrin des WV zielstrebig in der DDR in die Praxis umzusetzen und damit einen aktiven Beitrag für die Entspannung und die Friedenssicherung in Europa zu leisten.

In diesen Zusammenhang darf ich an folgendes erinnern:

Am 10.und 11.Juni 1989 habe ich gemeinsam mit E. Krenz, auf Einladung von Oskar Lafontaine in Saarbrücken vor der Führungsspitze der SPD

- die neue Verteidigungsdoktrin des Warschauer Vertrages und

- die einseitigen Abrüstungsmaßnahmen der DDR vom 21. Januar 1989

  erläutert.

Meine Ausführungen als sozialistischer Militär in Uniform fanden breite Zustimmung der führenden Politiker der SPD.

Ich war für Oskar Lafontaine, Egon Bahr, Professor Ehmke und anderen ein geachteter Gesprächspartner.

Knapp 2 Jahre später saß ich als so genannter "Krimineller" in der Untersuchungshaft in Moabit zwischen Mördern und Berufsverbrechern.

Nach 68 Prozesstagen beim sogenannten "Honecker- Prozeß" wurde ich zu einer Haftstrafe von 5 ½ Jahren verurteilt.

Auch das zu unserer Geschichte !

Gestatten sie mir abschließend 3 Schlussfolgerungen vorzutragen

1. Die DDR hat als Mitglied im Warschauer Vertrag in ihrer 40 jährigen Geschichte einen aktiven Beitrag für die Friedenssicherung in Europa geleistet.Sie war auf allen Gebieten ein zuverlässiger Bündnispartner im Warschauer Vertrag.

2. Kein Land im Warschauer Vertrag hatte so umfassende Verpflichtungen auf dem Gebiet der Landesverteidigung gegenüber den Vereinten Streitkräften des Warschauer Vertrages als die DDR. Kein Land im Warschauer Vertrag hat so gewissenhaft und termingerecht alle militärischen Verpflichtungen erfüllt wie die DDR.

Aber kein Land des Warschauer Vertrages wurde 1989/90 von Gorbatschow und Schewardnadse so hinterhältig verraten und verkauft wie die DDR.

3. Im Leben lernt man auch sehr viel aus seinen Niederlagen. Ich bin bestrebt, trotz des Verlustes meines Staates, meiner Armee und meiner sozialen Sicherheit erhobenen Hauptes in die Zukunft zu blicken.

Ich bin stolz darauf, als General in der Deutschen Armee gedient zu haben, die als einzige keinen Krieg geführt hat.

Trotz der vielen Verleumdungen, Schikanen, Demütigungen und Erniedrigungen habe ich meinen Aufrechten Gang nicht verloren.

Sicherlich müssen wir in den nächsten Wochen und Monaten im Zusammenhang mit dem 20. Jahrestag der politischen Ereignisse im Herbst 1989 und der Öffnung der Grenzübergangsstellen nach Westberlin und der BRD mit einer verstärkten Hetzkampagne rechnen.


Die Politiker der BRD sollten jedoch berücksichtigen.

Jede Gesellschaft wird auch danach beurteilt, wie sie ihre früheren Gegner behandelt.

Die Geschichte wird, davon bin ich überzeugt, ein gerechtes Urteil über die DDR und die NVA fällen.